"HIC SUMUS" Korporierte am KAP
Unsere Geschichte
von Wbr. Ernst Jäger, B! Arminia Straßburg zu Tübingen aktiv WS 1970/71
Die Anfänge von Korporierten-Stammtischen im südlichen Afrika machten im Jahre 1962 ca. 20 Burschenschafter im südafrikanischen Pretoria unter dem Namen VaB Pretoria. Ich bin sicher, obwohl mir keine Unterlagen vorliegen, dass unser Bbr. Hartmann an dieser Gründung teilnahm, der damals in Johannesburg lebte und den ich in meiner Aktivenzeit Anfang der Siebzigerjahre in Deutschland kennenlernen durfte. Dieser reine Burschenschafterstammtisch florierte bis in das neue Jahrhundert hinein, wurde jedoch im Jahre 2015 aus Mitgliedermangel aufgelöst.
Am 13.Oktober 1965 trafen sich im Hotel „Thüringer Hof“ in der damaligen Kaiserstraße – heute Independence Avenue – in Windhoek in Südwestafrika – heute Namibia – 24 Waffenstudenten und hoben den Waffenring SWA aus der Taufe. Anwesend war und dies ist durch seine Unterschrift in dem mir vorliegenden Gästebuch bezeugt: Bbr. Dr. Karolus Frey, der im Jahre 1886 geboren wurde, nach seiner Promotion 1912 als Lehrer an die Kaiserliche Oberrealschule nach Windhoek ging und lange Jahre Senior unseres Bundes war. Auch ihn habe ich noch kennengelernt und habe ihn während meiner Windhoeker Lehrerzeit natürlich häufig besucht. Allerdings war diesem Stammtisch keine allzu lange Lebensdauer beschieden: Mit dem 1. Stiftungsfest am 29.09.1966 brechen die Einträge im Gästebuch ab. Allerdings sind auch keine Einträge von den einzelnen Stammtischen vorhanden, so dass nicht klar ist, wie lange dieser 1. Windhoeker Waffenring existierte.
„Wiederbelebt“ wurde dieser Stammtisch laut Eintrag im Gästebuch im März 1980 von insgesamt 9 Waffenstudenten unter ihnen dieses Mal kein Armine. Allerdings stammt der erste Stammtischeintrag vom 7. Oktober 1982 und hier ist wieder ein Armine verzeichnet: Meine Wenigkeit, der ich damals Lehrer an der Deutschen Höheren Privatschule in Windhoek war. Auch meine Abschiedskneipe, die wir am 10.12.1983 auf der Veranda meines Nachbarn, Wbr. Hugo Oettinger, Cimbria Fidelitas Karlsruhe, bis in die frühen Morgenstunden gefeiert haben, ist in diesem Gästebuch verzeichnet. Der letzte Eintrag im Windhoeker Gästebuch stammt aus dem Jahre 1998. Es existierte auch ein weiterer Stammtisch in Windhoek von 2007 bis 2011, der sich immer am 1. Mittwoch im Monat in "Joe's Beerhouse" getroffen hat.
Der vierte Korporierten-Stammtisch im südlichen Afrika wurde am 26.Oktober 2006 von 5 Waffenbrüdern gegründet. Nach mehreren Vor-Treffen wurde damals ein Farbenring-Stammtisch unter dem Namen „Die Korporierten im West-Kap“ aus der Taufe gehoben. "Schorsch“ Grothuesmann, entwarf ein Wappen für diesen Stammtisch, den Wahlspruch „HIC SUMUS“ und auch einen Zirkel. Es ist der einzige Korporierten-Stammtisch, der heute noch im Südlichen Afrika existiert, allerdings leidet auch er unter Nachwuchsmangel.

Unser Wappen
Das heraldische Wappen entworfen von „Schorsch“ Grothuesmann, zeigt im oberen Bereich die deutschen und österreichischen Farben. Sie beide rahmen die Darstellung des Leuchtturmes am Kap Agulhas ein, er steht am südlichsten Punkt in Südafrika. Im Schild sind südafrikanische Charakteristika zu sehen: Zunächst das "Kreuz des Südens", dann die Silhouette des Tafelberges. Im nächsten Feld folgt das Gründungsdatum, als Punkte die Anzahl der Gründungsmitglieder und eine Weinrebe als Symbol dafür, daß wir uns im südafrikanischen Weinanbaugebiet befinden. Im letzten Feld ist die südafrikanische Staatsflagge zu sehen.
Südafrika
Viele Korporierte besuchen Südafrika, ein ideales Reiseland, sei es für Gruppenreisen oder auch für Individualtouristen. Die Flüge sind noch erschwinglich, man hat nicht mit „Jetlag“ zu kämpfen, die Unterkünfte sind günstig und das Fahren auf den meist guten Straßen auch auf der linken Seite ist spätestens nach zwei Tagen kein Problem mehr. Die Menschen sind sehr freundlich und das Land unermesslich schön mit seiner Weite aber auch mit seiner Tierwelt. Auch die kulinarischen Genüsse, seien es die hervorragenden Weine, das sehr gute Bier vieler handwerklicher Brauereien oder das "Windhoek Lager" aus Namibia, aber auch die südafrikanische Küche sind nicht zu verachten. Dabei ist alles noch bezahlbar. Das Thema Kriminalität in Südafrika wird von den Besuchern denn auch regelmäßig angesprochen. Natürlich gibt es diese, nicht nur in Johannesburg, sondern auch hier in Kapstadt, wie es in einer Fünf-Millionen-Stadt nicht anders zu erwarten ist. Vertreten sind Taschendiebe, Einbrecher bis hin zum organisierten Verbrechen, den Gangs. Man muss sich vorsehen, wie man es im Bahnhofsviertel in Frankfurt auch tun würde und entsprechend vorsichtig sein.